Pressemitteilung Privatsphäre und Datenschutz

Hasso-Plattner-Institut kündigt Vertrag mit Schufa: PIRATEN Brandenburg warnen vor Weiterverfolgung des Projektes!

Photographer: Holger Kipp

Das Projekt der Schufa, mit dem Daten aus sozialen Netzwerken zur noch genaueren Bewertung der Bürger herangezogen werden sollten, wurde nach massiver Kritik abgesagt. Das Hasso-Plattner-Institut (HPI), das erforschen sollte, inwieweit Informationen aus dem Internet bei der Bewertung der Bonität helfen können, kündigte nach eigenen Angaben den Vertrag. “Angesichts mancher Missverständnisse in der Öffentlichkeit über den vereinbarten Forschungsansatz und darauf aufbauender Reaktionen könne ein solches wissenschaftliches Projekt nicht unbelastet und mit der nötigen Ruhe durchgeführt werden”, erklärte HPI-Direktor Christoph Meinel.

»Es ist erfreulich, dass der Aufbau und die Verknüpfung zentraler Datenbanken mit personenbezogenen Daten – vor allem zu wirtschaftlichen Zwecken – in diesem Fall vorerst gescheitert ist. Die Schufa hat mit ihrem in Auftrag gegebenen Forschungsprojekt wieder einmal gezeigt, dass Datensammlungen Begehrlichkeiten wecken«, erklärt Michael Hensel, erster Vorsitzender der Piratenpartei Brandenburg. Die PIRATEN Brandenburg rufen die Bürger angesichts immer weitreichenderer Nutzungsmöglichkeiten zu mehr Bewusstsein über die Risiken und möglichen Folgen ihres Umgangs mit Medien auf.

Michael Hensel weiter: »Es ist zu erwarten, dass die Schufa das Forschungsprojekt nun an einen neuen Partner übergibt. Wir fordern die Schufa daher auf, ihre weiteren Aktivitäten bei der Nutzung sozialer Netzwerke zur noch genaueren Bewertung der Bürger transparent darzustellen. Die Schufa darf sich nun nicht in intransparente Hinterzimmer zurückziehen, um kritische Stimmen zu unterbinden – die Bürger haben ein Recht darauf, zu erfahren, zu welchen Zwecken ihre Daten genutzt werden und wie das jeweilige Scoring ermittelt wird!«

  1. Sascha Knauber

    Alles, was ich im Internet oder anderen Medien veröffentliche, bleibt mein geistiges Eigentum. Zur privaten nicht kommerziellen Nutzung ist die Verwendung meiner Inhalte frei, weil ich das so zulasse.
    Wenn dann aber jemand kommt, um mit meinen Daten ein Geschäft zu machen, wie die Schufa das vorhat, dann möchte ich selbstverständlich an den Gewinnen beteiligt werden. Das hatten die aber wahrscheinlich nicht vor.
    Ein Verletzung dieser klaren Urheberrechtslage wird mit einer Freiheitsstrafe von bis zu 5 Jahren geahndet.
    Was die Schufa da macht, ist die Planung einer Straftat. Das ist ebenfalls illegal.
    Erstaunlich, was die sich trauen.

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